Über die Auswahl des richtigen Headhunters - Fast-Food vs. Handwerk oder einfach nicht die Katze im Sack kaufen
Mögen Sie Tütensuppen oder die hausgemachte Rindsuppe ?
Kaufen Sie oft aber billig oder nachhaltig, aber weniger ?
Mögen Sie nur Ergebnisse oder Transparenz und Nachhaltigkeit ?
Wie bei der Auswahl des Essens gibt es unterschiedliche Fokusierungen im Business. Der eine mag es gerne billig und viel, der andere eher weniger, dafür nachhaltig und gesund. Diese Frage sollten Sie sich auch bei der Auswahl eines Beraters (egal ob Unternehmensberater oder Personalberater) stellen. Das ich selbst eher ein Verfechter der Boutique-Beratungen, des Handwerks, der Nachhaltigkeit, der Qualität und Transparenz bin, werden viele von Ihnen schon wissen. Doch wie kommt man nun dahin, die richtige Wahl zu treffen, mal abgesehen von Mundpropaganda? Das Google Ranking alleine kann es ja wohl nicht sein, im Gegenteil.
Folgende Checkliste kann Ihnen dabei helfen, einen guten Berater zu finden, denn unsere Branche wimmelt nur so von Quacksalbern, Haifischen und Quereinsteigern, die auch Ihr Glück als Berater versuchen. Wenn Sie die folgenden Punkte bei dem Ihnen vorliegenden Angebot alle mit Ja beantworten können, dann sind Sie auf dem richtigen Weg, einmal abgesehen von der persönlichen Kundenbeziehung(Sympathie), die sicherlich 55% ausmacht:
Transparenz:
- Sie bekommen Reportings jede Woche über den Status des Projektes und die investierte Zeit, sowie gescreenten Kandidaten.
- Sie wissen, welche Quellen benutzt wurden, welche Suchmethoden, die über eine einfache Xing Suche hinausgehen.
- Sie kennen die LinkedIn-Reichweite des Beraters, seine Follower und sein Netzwerk.
- Sie wissen, wie viele Projekte der Berater / Recruiter parallel bearbeitet. Bei mehr als 3 Projekten pro Monat wird es schwierig, eine effiziente, hochwertige Spezialisten-Suche zu erwarten, denn für eine solche benötigt man durchaus mindestens 60 - 150 Arbeitsstunden pro Projekt und Sie können sich ausrechnen, wie viel Zeit der Recruiter für Ihr Projekt hat, wenn er parallel 10 - 20 Projekte bearbeiten muss pro Monat...
- Sie bekommen eine Projekt-Timeline am Anfang zusammen mit dem Angebot und wissen jederzeit, wo sie sich im Projekt befinden, was sie gekauft haben und geliefert bekommen werden zu welchem Zeitpunkt.
Qualität ist auch gleich Transparenz, denn, wenn alles Transparent ist, können Sie die Qualität selbst beurteilen und nachvollziehen. Gerade in einem oft so undurchsichtigen Gewerbe, wie dem unsrigen(dem Headhunting), sind Transparenz und Handschlagqualität die Basis für gute Kundenbeziehungen.
Transparenz in der Beratung ist auch etwas, dass sich so erst seit gut 5 Jahren herausgearbeitet hat, aber bis heute wird trotzdem noch sehr viel intransparent gearbeitet, weil der Kunde es nicht anders kennt oder verlangt.
Vertrag unterzeichnen, dann 3-4 Wochen nichts vom Berater hören, dann 2-3 Kandidaten CV's geschickt bekommen zusammen mit der 2. Rechnung, kann keine Beratung in 2017 sein, sonder grenzt eher an 'Gambling' / Lotto, da hat man die Katze im Sack gekauft und kennt sich nicht mehr im Projekt aus.
Auch eine reine Xing oder LinkedIn Suche kann kein Beratungsproduckt sein, es sei denn Sie haben als Kunde dafür keine Zeit oder nicht das entsprechende LinkedIn Netzwerk (ab 10 k Followern und Kontakten).
Der Direct Search und Markt Screen sind nach wie vor die Kernkompetenzen des Headhunters. Er wird vom Kunden bezahlt, geeignete Kandidaten zu finden und den Markt akribisch zu durchsuchen, nicht dafür Gemüse beim Billa zu kaufen und dieses dann teurer weiter zu verkaufen. Eine Beratung ohne eigene Research-Abteilung, ist wie ein Finanzvermittler, der die Aktien bei zB. Goldman Sachs einkauft, jedoch dann eine Marge dem Kunden weiterverrechnet, also Finger weg davon in 2017! Das ist Oldschool wie Franchise Systeme oder Multilevelmarketing-Pyramiedenspielchen.
Leider wird auch unsere Branche immer mehr zum Industrieprodukt, d.h. Sie kaufen Beratungsleistungen ein, die mit Massentierhaltung, Industriebrot, billig Fleisch, Chinaware und Tütensuppen zu vergleichen sind. Kaufen Sie diese, hat es den Vorteil Sie müssen bald wieder nachkaufen, weil die Sachen kaputt gehen(der Kanddiat nicht 100%ig passt) oder nicht richtig satt machen oder krank.
Aber zum Glück gibt es ja noch die Hippster Bewegung, Startups und Qualitästbewußte Esser, die dagegen täglich ankämpfen. :-)
Wieso zB. täglich Toastbrot mit billig Schmelzkäse essen, aber dafür den SVU fahren ? Ein Franzose oder Italiener würde Sie nicht verstehen, ein Deutscher schon eher ;-) :-p.
Ok, das ist eine Fokus-Sache, aber ich denke Sie haben schon verstanden worauf ich hinaus will.
Gutes Brot, der Tisch vom Tischler, Schuhe vom Schuster oder das Gemüse aus dem eigenen Garten sind nicht vom Aussterben bedroht und genausowenig die kleinen, aber feinen Boutique-Personal-Beratungen weltweit (von denen ich viele in meinem persönlichen Netzwerk habe) und genau das ist die Zukunft.
Kleine organisierte Speeboote, die selbständig, weltweit mit größter Transparenz und Qualität agieren, jedoch nicht in einem Franchise System gefangen sind oder Wallstreet-Investoren bedienen müssen.
Das ist Headhunting in 2018 !