Eigentlich gibt es nicht viel zu schreiben, wenn Sie meinen vorherigen Blog-Artikel gelesen haben, aber als Ergänzung bleibt noch folgendes zu sagen, was sich langsam weltweit immer mehr in der Headhunter Branche verändert und zwar: Die Recruiter werden immer selbsbewusster und bieten, wie der Bauer am Markt oder der Vinzer, selbst Ihre Services den Firmen an.
Sie sind es leid, das untere Ende in der Nahrungskette der Personalberatung zu sein, sorgen Sie doch eigentlich durch das Finden der Kandidaten für die Besetzung, auch wenn dazwischen noch das all zu oft völlig überbewertete Interview steht, das der Kunde sich aber auch genausogut selber machen kann und auch immer öfter macht. Passt ein Kandidat vom Profil, Gehaltslevel, den Skills und nach einem Video Interview und ist auch wechselwillig, dann ist das persönliche Interview nur noch ein Spaziergang, wobei man die Social Skills abfragt und überlegt, wie denn Kunde oder Team mit dem Kandidaten zusammen passen.
Wenn Sie sich etwas global am Markt umschauen in Russland, den USA, Asien und auch den Niederlanden, dann werden Sie seit gut 8 Jahren einige Firmen finden, wie den BREADHUNTER, die die Suche ganz in den Vordergrund stellen und andere Businessmodelle haben, als das schicke Büro zu finanzieren. Hier geht das Honorar direkt in die Suche, wodurch sich mehr Arbeitsstunden bei der Suche ausgehen, als bei den "alten Executive Search Businessmodellen" die wir aus den 90er Jahren kennen, die aber bis heute noch zu 90% am Markt verkauft werden, obwohl die Goldenen Zeiten des Headhunter mit Blank Cheques längts vorbei sind.
Wir, die oben beschriebenen kleinen Recruiting Speedboote sind es, die die Zunft des ganzheitlichen Headhunters noch verkörpern, sowie einige 'alte Hasen' von denen wir gelernt haben, die ebenfalls das Projekt ganzheitlich betreuen, also von der Akquise über die eigene Suche bis zur Besetzung. Diese findet man jedoch meist nur noch bei kleinen, aber feinen Boutique Beratungen.
Machen Sie es also genauso, wie es ja viele schon seit eigentlich 20 Jahren machen, kaufen Sie dirket beim Hersteller. Sie kennen das vom Wein, sei es aus Österreich oder der Toskana oder sonstwo auf diesem Planeten. Bio-Obst und Gemüse kaufen Sie auch am liebsten beim Erzeuger oder ? Brot beim Bäcker. Fleisch beim Metzger. Viele die einen Porsche fahren, kaufen trotzdem bei Hofer / Aldi, weil es Ihnen egal ist, wie die Waren präsentiert werden und dafür nicht mehr bezahlen wollen.
Natürlich mögen Sie mir, wie so oft gerne, vorwerfen, ich Beschmutze die eigene Branche der Personalberater und Headhunter, aber ich glaube in all meinen kritischen Blogartikeln der letzten 6 Jahre ist viel Wahres drinnen, das sich nur niemand auszusprechen traut. Das bestätigen auch meine fast 12.000 Follower auf #Linkedin und gut 18.000 Follower auf 3 #Twitter Accounts, sowie die zahlreichen eMails die ich täglich bekomme. Außerdem habe ich eben einen hohen Qualitätsanspruch, weil ich von der 'alten Garde' im Headhunting gelernt habe, Generalisten eben, fernab vom heutigen Massenrecruiting, von denen nun viele leider in Pension gehen..
Natürlich gibt es Unterschiede bei Recruitern und wenn diese nicht gut ausgebildet sind und sehr jung, billig und willig, dann braucht man eben eine 'Mamma' oder einen 'Papa', den Consultant, der nochmal "drüber schaut" auf die Idents, aber irgendwie liegt auch hier der Fehler im System, den es eigentlich langsam mal aufzubrechen gilt. Es sind eben 2 verschiedene Businessmodelle, das eine das wahre Handwerk, das andere das Massenrecruiting für Staffing Companies und vergleichbar mit dem Kampf zwischen China und dem 'alten Europa' :-). Erstere gewinnen immer mehr an Qualität und letztere müssen einfach nur up-to-date bleiben, dann haben Sie die stärkere Waffe, nämlich die Qualität und Wissen kombiniert mit Smart Work und machen sich obendrein nicht der Job-Slavery schuldig. Das Thema könnte man noch endlos diskutieren, aber vielleicht war das ein guter Denkanstoß für's Wochenende.
Einen schönen Freitag aus Wien wünscht, Thomas Zahlten