Nach 20 Jahren Internet und 10 Jahren Social-Media, ist es wieder mal Zeit für einen Bewustseinswechsel, denn eigentlich waren WIR(pluralis majestatis) schon seit mindestens 5 Jahren etwas genervt von Social Media & Co, auch oder vielleicht gerade deswegen, weil wir darin gebadet haben. :-)
Dieses Video von #Remarkable, sowie einiger der nachfolgene Links bestätigten mich nur in dem, was man so die letzten Jahre gespürt hat.
Ja, es muss sich eindeutig etwas ändern in unserem Fokus und der Kommunikation, denn ich glaube zumindest 75% von uns sind bereits Social Media und Tool süchtig ohne es zu merken, mal abgesehen von den Ewiggestrigen und Innovationsverweigerern, die man eher im Beamtentum, bei den Künstlern und Geisteswissenschaften findet, die in Ihrem eigegen Elfenbeinturm leben. Doch wir, die breite Masse und Business Leute verändern uns als Menschen durch always on.
Schön sieht man das auf #LinkedIn, das gerade das neue Facebook für die DACH Region wird, wenn auch sehr sinnbefreit und langweilig, weil wir nun täglich mit lustigen Teamfotos, New Work Kanbanboards oder unboxing my new Mac im Großraumbüro zugebommt werden und anscheined scheint es noch niemanden zu langweilen, seit Monaten das gleiche zu sehen zu bekommen, denn viele sind der Meinung, das wäre nun New Work.
Auf #LinkedIn werden nun seit neustem unsere LIKES kategorisiert, für spätere Datenanalyse, weswegen diese neuen Like-Varianten eingeführt wurden. Natürlich ein Witz gegenüber dem, was in China bereits los ist, aber ein weitereer Schritt in diese Richtung und wir machen da fein mit und die wenigsten merken es überhaupt.
Da muss ich nun sagen, kommen mir Firmen wie Remarkable, Punkt. und Boox sehr recht, die uns nun dabei helfen zu entschleunigen und zu fokusieren, denn schließlich sind wir es, die die Macht des Internets über uns bestimmen sollten und nicht umgekehrt.
Wie sieht das nun in der Praxis aus?
Natürlich nutzen wir weiterhin Internet und neue Tools, aber das Smartphone wird etwas in seiner Macht beschnitten und die Kommunikationswege. Was habe ich also gemacht?
Ich nutze nur noch 4 varianten der Kommunikation: eMail und Telefon als Hauptquelle, sowie Video Calls und das persönlich Meeeting.
Goodbye WhatsApp, Telegram, Facebook, Instagram, Signal, Facebook Messenger.
Goodbye Twitter, LinkedIn App am Handy, Xing App, WeChatt. - Diese Tools nutze ich nur bewußt am PC, Laptop oder IPad, wenn ich arbeiten will.
Wer mich also sprechen will, muss anrufen oder eine eMail schreiben oder mich persönlich treffen, das sind die Spielregeln.
Das IPhone wird nur noch auf Reisen oder unterwegs benutzt, da Navi und andere Apps meiner Datenbanken da schon praktisch sind, ansonsten dieses Telefon, das nur telefonieren und smsn kann: https://www.punkt.ch/de/produkte/mp02-4g-mobiltelefon/
Notizen werden am e-Ink Tablet(Remarkable / Boox Note Pro) gemacht, da man dort nicht unterbrochen wird und perfekt Dokumente bearbeiten kann, lesen oder Notizen anfertigen, die man später dann am PC auch per Synchronisierung zur Verfügung hat.
IPad oder Tablet ist sinnvoll für Präsentationen beim Kunden oder auf Reisen, aber eben doch ein Internet Medium mit vielen Möglichkeiten zur Ablenkung und Unterbrechung.
Der gute alte Block, das Notitzbuch oder eben in neuster Form e-Ink Tablet tut einem da ganz andere Dienste. Letzteres ist praktisch, da man sich lästiges scannen oder abfotographieren von Notizen spart und immer Tausende Seiten, Dokumente usw. mit dabei hat und so ein Remarkable / Boox Note Pro muss man nur alle 2-4 Wochen aufladen, ähnlich wie das Telefon von Punkt. Handschriftliche Notizen hat man damit digitalisiert auf einfache Weise digitalisiert.
Weniger Unterbrechungen, mehr Konzentration, besseres Denken und mehr innere Ruhe sind das Ergebnis, dieser Umstellung, die uns auch zeigt, wie sehr abhängig und süchtig wir bereits von unseren Smartphonen und Social Media Feeds sind. Anstatt wirklich Spass zu haben mit unseren Freunden, scrawlen wir uns im Cafe, am Esstisch oder in der Bar durch Facebook, LinkedIn und Instagram Feeds und erleben das Leben der anderen, anstatt unser eigenes. Eigentlich ganz schön addict und deppert.
Das hier beschriebene mag noch nicht auf alle zutreffen, da die Innovationsverweigerer bisher eh nur per Telefon, Email und Excel gearbeitet haben, aber diese entern nun glaube ich gerade LinkedIn und New Work, wie die Pensionisten vor gut 4 Jahren Facebook erobert haben.
Auch glaube ich, könnte für Europa ein Ansatz sein, gewisse Social Media und Digitalisierungsphasen zu überspringen oder sich zumindest Gedanken dazu zu machen, da wir weltweit gesehen in DACH sowieso hinterherhinken. Was gerade so gehyped wird ist nicht New Work, sondern gibt es alles seit mindestens 2012, nur haben es die Firmen nun seit 1 Jahr entdeckt, den Rollout 5 Jahre geplant und rollen es nun endlich aus, also Dinge wie Collaboration Tools, Kanban, Cloud, Messanger, Whats App usw. . Das ist trotzdem mindestens 7 Jahre zu spät, denn wir müßten längst damit vertraut sein.
Ich glaube schon, dass ich die Nase vorne habe, bezüglich Trends, deswegen bin ich auch seit 4 Jahren immer mehr gelangweilt von Social Media oder genervt, weil viele immer noch nicht smart arbeiten.
Sieht man China, so haben die Chinesen nach dem Kommunismus, gleich auf Digital und Elektro umgestellt und sind uns deswegen mindestens 6-10 Jahre vorraus. Vielleicht sollten wir auch so handeln und anstatt dem Zug aus China hinterher zu laufen, uns überlegen, was wir überspringen können, um in 10 Jahren wieder die Nase vorn zu haben bei einer Kombination aus Digital und Old Europe. Schließlich sind wir das 'alte Europe' der Denker und Erfinder, wenn auch momentan etwas angestaubt und planlos.
Die oben genannten Tools und Sichtweisen helfen uns zu entschleunigen, anstatt zu Technik & Social Media Robotern zu werden.
Ich finde zB. die Frage spannend: Wie können wir uns in Business und Zusammenarbeit so aufstellen, dass wir im Falle eines Blackouts oder Zusammenbruch des Internets handlungsfähig bleiben, ohne all zu große Datenverluste?
Natürlich hätten wir dann auch andere Probleme, aber momentan sind wir doch eher dabei alles zu digitalisieren(auch ich habe seit 7 Jahren das Paperless-Office zu 99%!), in Social Media herumzubrüllen, ohne Niveau und dadurch langsam zu verblöden, sowie völlig von der Technik abhängig und als Mensch zu transparent zu werden.
Smartphone Verbot beim Dinner mit Freunden finde ich gut und hat mit Disziplin und Mensch sein zu tun. Wer gelangweilt vom Tischgespräch ist, kann ja das Thema ändern oder gehen, anstatt schnell mal LinkedIn, Facebook, Instagram und WhatsApp zu checken, ob dort mehr los is, als am Tisch mit guten Freunden.
Ja, das Theme is endlos ich weiss..., und ich kenne auch noch keine Antwort, aber ich denke, das hier sind Zukunftsthemen, auch wenn die Schafherde hier auf Social Media gerade ganz andere Sogen hat und Digitalisierung mit langweiligen und sich ständig wiederholenden Inhalten feiert.
In diesem Sinne, ein schönes, Offline Wochenende...
Picture Source: www.remarkable.com