3 Arten von Kunden in den letzten 30 Monaten, oder wie echtes Entrepreneurship ohne Investoren mit 0,- € Startkapital funktioniert
Gute 30 Monate nach dem Re-Launch von BREADHUNTER mit 5 verschiedenen Webseiten für die jeweiligen Kundenzielgruppen, ja man könnte es auch HubSpot für den kleinen Geldbeutel nennen, möchte ich mal wieder ein paar Insides loswerden, die vielleicht generell, aber auch für Jungunternehmer oder echte Unternehmer interessant sind, die fernab von Crowdfunding, Investoren oder finanzieller Sicherheit durch ein Erbe, beschlossen haben, Unternehmer zu werden oder sich durch längere Arbeitslosigkeit dazu entschlossen haben.
Diese Art von Unternehmern, wie sie früher eigentlich normal war, also sich von 0 etwas aufzubauen mit vielleicht 1.000 - 3.000 € Startkapital oder aus einer AMS Situation heraus, weil das Unternehmen, wo man vorher gearbeitet hatte, insolvent geworden ist und man mit Anfang 50 keinen Job mehr findet, ist heutzutage selten, aber doch in letzter Zeit immer öfter anzutreffen.
Natürlich sind Startups und Unternehmertum die letzten 8 Jahre irgendwie sehr sexy geworden, denn selbst 12 jährige reden bereits davon, Unternehmer zu werden, anstatt die Jungendjahre dafür zu nutzen, erstmal einen Überblick zu bekommen, was man eigentlich werden will, wie es in meiner Generation und den Generationen davor meist der Fall war. "Wissen ist Macht, mein Bub und schau Dir erstmal bis 18 an, was es gibt auf der Welt, bevor Du Dich entscheidest, was Du machen willst und Deine Ausbildung beginnst!", war eher meine Devise bzw. das Credo meiner Eltern und vieler Eltern meiner Freunde.
Heutzutage werden 8 bis 12 jährige schon von Ihren Eltern dazu animiert Unternehmer zu werden und ein Start-Up zu gründen, oder die Eltern gründen es gleich selber und nutzen das Kind als Galionsfigur. Wir lesen dann in den Medien zB dazu: Autistisches, LGBTQ Wunderkind gründet Millionen Business mit 12 Jahren und alle sind begeistert, selbst wenn die Fakten anders aussehen und selten richtiggestellt werden. Ist ja auch egal, denn 80% der Crowd hinterfragt das sowieso nicht. ;-)
Für mich sind wahre Unternehmer diejenigen, die etwas geschaffen haben ohne großes Startkapital, Investoren oder ein Erbe im Rücken, was einen stressfrei Unternehmer spielen lässt, sondern aus eigener Kraft durch eine Idee und harte Arbeit. So war es eigentlich die letzten 4.000 Jahre um echtes Unternehmertum bestellt, die Investor und Business Angle Ära ist eine Trendartige Zeiterscheinung der vielleicht letzten 15 Jahre, um auf dem Rücken von Startups, die man vorfinanziert, ordentlich Kasse zu machen und die jugendlichen Startup Boys & Girls merken das nicht mal, die breite Masse meist auch nicht, wenn dann beim Exit 90% an die Investoren ausgeschüttet werden und das Team sich dann die restlichen 10% teilt, weil 'sharing is caring'.
Natürlich gibt's einige Ausnahmen weltweit, also junge Genies, die durch Ihre Softwarentwicklerkenntnisse und Nerd Ideen manchmal auch etwas großartiges ohne viele Investoren schaffen, jedoch ist das nur einigen wenigen Einhörnern vergönnt. Die anderen verbrennen Investor Money und sind nach 3 Jahren pleite oder ewig im Würgegriff Ihre Investoren.
Doch nun nochmal zurück zur Überschrift dieses Artikels, wie erging es mir die letzten 30 Monaten?
Antwort: Läuft, also nachmachen und zwar ohne Investoren, denn nur so leistet Ihr auch einen Beitrag für die Gesellschaft, wieder echtes Unternehmertum zu registrieren und ein Bewußtsein dafür zu schaffen, was das ist.
In der Planung habe ich auf 3 Arten von Kunden gesetzt:
- Etablierte Personalberatungen, für die ich in der Start-up Phase die 'Headunter-Drecksarbeit' sorry, gemacht habe für 15% vom Projektumsatz, um ein Grundrauschen für meine Firmenkosten jeden Monat zu haben, selbst wenn Sie 85% eingestrichen haben, indem sie bei Ihren Kunden durch meine Kandidaten Projekten besetzen konnten. Oft is BREADHUNTER drin und steht nicht drauf. ;-)
- Parallel dazu dann viel Neukundenakquise betreiben(mindestens 70% der Zeit!), also echte Endkunden(keine Personalberatungen), die richtige Honorare bezahlen, die sonst die anderen Headhunter (Punkt 1. einstreichen). Diese Kaltakquise hat meist eine Vorlaufzeit von mindestens 8 - 18 Monaten, bis die ersten guten Aufträge kommen, dessen muss man sich bewusst sein und auch solange irgendwie überleben können, indem man die Firmenkosten gering hält und auch eine Menge 'Scheißjobs' annimmt, die man aber stets im Blick hat, denn eigentlich gilt es sich von diesen frei zu machen.
- Drittens, habe ich mein internationales Partnernetzwerk weiter auf- und ausgebaut in 80 Ländern, mit dem ich Projekte im 70:30 oder 50:50 Split bearbeite, also eine win-win Situation für alle, ohne große Franchise-Vertrags-Abzocke der Partner, sondern eine wirkliche Partnerschaft, wie man sie auch mit guten Freunden hat.
Punkt 1 wurde dann successive zurückgefahren mit jedem neuen, echten Kunden, den man gewonnen hatte, denn diese Leibeigenschaft des Sub-Unternehmertums, in die man sich begeben hat, gilt es als erstes abzustoßen, will man erfolgreich werden und nicht ein selbständiger Zulieferer großer, etablierter Personalberatungen. Das Geld macht man mit seinen echten Kunden und seinen Partnern, die echte Partner sind, nicht als Sub-Unternehmer.
Außerdem kann man dann nach einiger Zeit die Kunden aus Punkt 1 selbst übernehmen, wenn diese begriffen haben, dass zB. BREADHUNTER in viel mehr drinnen ist, selbst wenn eine andere Brand draufsteht, die exorbitante Rechnungen legt.
Unternehmer sein, heißt auch frei sein und alles ist erlaubt, denn wir sind als Piraten im "Krieg um die Schätze", die es zu erbeuten gilt, wie es glaube ich mal Dietmar Dahmen in einer seiner Sales Shows sagte.
Natürlich sind geringe Firmenkosten wichtig, anstatt eines Fancy Offices im 1. Wiener Gemeindebezirk, also nutze ich einen Coworkingspace und zu 80% das Home Office, wobei das natürlich auch eine kleine Art von Luxus ist, wenn man ein eigenes, großes Arbeitszimmer zu Hause in der Wohnung hat. Viele haben das nicht und brauchen dann natürlich ein Büro. Das wurde durch COVID19 nun besonders deutlich, wie da viele Familien und Arbeitnehmer am Limit waren, weil eben das Arbeitszimmer zu Hause fehlte, die Kinder laut waren und die Frau andauernd den Mixer und Staubsauger bediente, während man einen Zoom-Call hatte, hab ich mir sagen lassen... , lol.
Wenn Du Zulieferer bist, bedenke immer, dass Du Dich nicht selbständig gemacht hast, um danach ein Leben lang Zulieferer für andere zu sein, die keine Endkunden sind, selbst wenn es anfangs bequem ist mit Aufträgen gefüttert zu werden, sollte man das höchstens 1 Jahr nutzen und so schnell wie möglich eigene Kunden aufreißen, wie früher die Mädels in der Disco ;-).
Als kleiner Player in Deiner Branche, kannst Du immer besser und exklusiver sein, als Deine großen Mitbewerber, sofern Du Dich durch Innovation, Schnelligkeit und Qualität auszeichnest, keinesfalls durch Preisdumping. Ich habe zB meine Preise die letzten 30 Monate in 3 Phasen insgesamt um 100 % erhöht und bin zwar noch nicht ganz bei einem Kienbaum, Korn Ferry Honorar oder wie sie alle heißen, aber etwas drunter, bei gleicher oder sogar besserer Leistung, aber mit schlechterem Office und Marketing, das gebe ich natürlich zu. ;-)
Letztendlich ist es immer die Beziehungspflege im Sales und die Leute, die einem vertrauen, die einen weiter bringen. Natürlich arbeite ich auch mit dem Gießkannen-Prinzip im Sales, also Massenemails und LinkedIn Postings, aber das ist nur ein erstes Marketing, die guten, nachhaltigen Aufträge kommen von Kunden, die man mindestens 1-2 Jahre kennt und immer wieder zu Gesprächen getroffen hat. Das ist wie mit echten Beziehungen vs. One-Night-Stands. :-p
Bleiben Sie also sich selber treu und machen Sie Ihr Ding, üben Sie sich in Geduld, selbst wenn es mal wieder etwas länger dauert(und essen Sie zwischendurch nen Snickers!), dann wird auch Ihr Business funktionieren, und sofern Ihre Firmen-Fixkosten bei unter 10% vom Umsatz bleiben, wird es sehr erfolgreich.
In diesem Sinne, beste Grüße aus Wien und mehr davon gibt es hier: www.zahlten.blogspot.com