Direkt zum Hauptbereich

HR oder das Recruiting sind schuld, selbst wenn eigentlich die Strategie der Führungskräfte falsch war

 


Kommen wir einmal zu einem anderen Aspekt, der auch sehr wichtig ist, jedoch selten so offen ausgesprochen wird.

In meinen früheren Blogartikeln habe ich viel über Headhunting geschrieben die letzten 7 Jahre, jedoch mehr darüber, wie richtiges Recruiting gelingt, also durch Fleiß und volle Recruiting Pipelines. Ja, auch heute muss ich meistens noch mit 120 - 200 Kandidaten sprechen, um dann am Ende 2-3 Kandidaten für die Shortlist zu haben und das ohne Post-and-Pray, sondern durch echte Telefonate und Video Calls mit unzähligen Arbeitsstunden.

Doch was ist, wenn am Ende nach ca. 250 Screenings in einer Branche sich abzeichnet, dass die Strategie von ganz oben eher falsch oder reines Wunschdenken ist? 

Wenn man 99% der Targets angesprochen hat, ist es irgendwann Zeit das Profil zu adaptieren, die Anforderungen zu verändern, um so die Position für unzählige Willige frei zu machen, die jedoch nur zu 70% passen, aber bisher nicht berücksichtig werden konnten, wegen des Kriterienkatalogs.

Interessant ist, dass bei KMU’s und Inhaber geführten Unternehmen, die wirtschaftlich denken, die Bereitschaft größer ist, nach einem Marktscreen (der durch Zahlen & Fakten belegt ist), das Profil zu verändern, wohingegen bei Konzernen gerne von Fachkräftemangel gesprochen wird, aber trotzdem dann stur 18 Monate weitergesucht wird, weil man es sich eben leisten kann.

Dass eine Recruiting Strategie der Führungskraft gescheitert ist, möchten die wenigsten Führungskräfte zugeben, also lieber weitersuchen, selbst wenn man bereits 20.000 € für die Suche ausgeben hat, weil man es sich eben leisten kann. Gut für uns Headhunter, aber eigentlich nicht zielführend.

Und wann kann man nun sagen dass die Strategie gescheitert ist?

Ja, Recruiting / Headhunting ist Immer auch zu 50% wie Lotto, auch wenn das niemand zugeben will. Man kann nach 5 Arbeitsstunden den passenden Kandidaten haben oder nicht nach 200 Arbeitsstunden und das hat nichts mit Kompetenz zu tun, sondern rein mit Glück, aber das wird so kein Headhunter oder Personaler bestätigen, auch wenn es stimmt.

Letztendlich verkaufen Headhunter immer verdeckte Marktstudien-/ Screenings, die einem ja am Ende ein Ergebnis liefern, aus dem man wiederum Rückschlüsse ziehen und die Strategie anpassen kann, sofern man das möchte.

Grundsätzlich kann man sagen, dass man die Position adaptieren sollte, wenn ein Headhunter mit mehr wie 150 passenden Kandidaten gesprochen hat. Hier meine ich wirklich 5-10 minütige Telefoncalls und keine Massenemails auf die nicht geantwortet wurde, weil sie nicht gelesen wurden oder Kandidaten damit überflutet werden. Auch hier wird gerne gesagt, es gibt keine Kandidaten, dabei wurde nur schlampig gesucht und keine Antwort bei Kandidaten, als kein Interesse eingestuft und schon stimmt die Statistik nicht.

Sie sehen, man muss schon immer genau hinschauen und sich die Zeit dafür nehmen, aber wo wird das noch gemacht in dieser schnelllebigen Zeit? Mal sind wir erfolglos, weil wir keine Zeit investiert haben und mal weil wir verbohrt auf etwas beharren, dass es so nicht am Markt gibt, wofür es genügend Beweise und Zahlen gibt.

Die Kunst ist es, zu erkennen, wo sich Beharrlichkeit und finanzielles Investment in den Headhunter lohnt und wo ein Strategiewechsel ansteht, weil man auf dem Holzweg ist.

Das sich dann auch einzugestehen und andere Lösungen zu finden bringt einen ans Ziel.

HR und die Recruitingabteilung sind da oft gerne der Sündenbock der Führungsetage, die Recruiter sowieso, weil die ja alle unfähig sind, die utopischen, aus dem Bauchgefühl heraus geborenen Recruiting-Strategien der CXO’s erfolgreich umzusetzen, oder?

Der Fachkräftemangel, wie ich schon früher mal schrieb, ist Hausgemacht, da man verbohrt nach der Eierlegendenwollmilchsau sucht, anstatt einfach 2. und 3. platzierte Kandidaten aufzubauen, die dann nach 3-6 Monaten top performen und wirklich wollen.

Wenn Sie das beachten, werden Sie nicht nur ein buntes, diverses Team aufstellen können, was eine Bereicherung für jedes Unternehmen ist, ja Sie sparen sich auch langwierige Suchen und Stillstand im Unternehmen durch zu viele vakante Positionen. Zu viel Perfektionismus in Kombination mit Sturheit verdirbt Ihnen hier gewaltig die Suppe und schadet letztendlich dem Unternehmen.

Agilität ist eben auch bei der Strategie und im Recruiting gefragt, selbst wenn es gerne heutzutage nur in Bezug auf Projekte gepredigt wird.

KMU’s und Inhabergefürte Unternehmen leben diese mehr, weil sie es sich eben nicht leisten können auf Dingen zu beharren, die sinnlos sind. Big Corporates und auch Behörden, in denen ja meistens viel Politik gemacht wird, könnten sich viel Geld sparen, würden sie das berücksichtigen und wieder mehr logisch, lösungsorientiert und unternehmerisch denken. 

Springen Sie also über Ihren Schatten und packen Sie diese Problematik an. Bei Fragen stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung! :-)



Beliebte Posts aus diesem Blog

BREADHUNTER ASIA - CHINA - Jobs

We proudly present together with our new partner in China the ASIA Jobs with a focus on manufacturing and automotive industry. All vacancies are Senior Positions starting from 100.000 € salary and are negotiable. Working locations are Hong Kong, Beijing, Baoding, etc pp. ... Start your 2nd career if you have at least 5 - 10 years experience in manufacturing or automotive industry and contact us for more info. The expected timeline for all projects is asap or within 2-4 months. Check our special  ASIA Jobportal here . Best regards from Vienna, Thomas www.breadhunter.at

Was bedeutet Diplomatie? Haben wir die Kompetenz dafür längst verlernt? Gedanken eines Weltbürgers & Orientalisten.

  picture source: Mengli Giray and Bayezit from Alan Mikhail: God's Shadow, Faber & Faber, UK 2020 An Ost und West, Europa und Russland, Europa und dem Orient, dem Westen und China, scheiden sich aktuell die Geister und es verwundert mich, wie sehr die Diplomatie und die Kompetenz dafür auf der Strecke geblieben ist. Liegt es nicht vielleicht auch daran, dass unsere Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft es verlernt oder nie gelernt haben, gegensätzliche Kulturen zu verstehen und Kompromisse zu erzielen? Wir sind gefangen in einer Spirale aus Emotionen und nicht verstehen anderer Kulturen. Woher kommen sonst diese ganzen Phobien? Islam Phobie, Russen Phobie, Chinesen Phobie, Afrika Phobie, Israel Phobie (Inch. Rothschild & Co.), USA Phobie,… Sicherlich ist der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine zu verurteilen, aber diplomatisch wurde meines Erachtens nicht viel versucht, einen echten Kompromiss zu finden, der auch von beiden Seiten etwas abverlangt. Was spricht zb....

What Qatar and BREADHUNTER Group have in common and what you can learn from small global players like us

  What a terrible Arabic state without moral and human rights. Oh my God! How can you travel there or enjoy the Soccer WM in 2022? How dare you, would my special friend Gretl from Sweden say. #lol People who think and talk like this have yet to learn about what cultures and diplomacy are about. They try to find flies in the soup of unknown cultures, especially those of the Islamic world because they are afraid of foreign cultures and have less knowledge about them and diplomacy. I am sure you will find in every country in the world good and bad things if you do proper search on it. But nowadays, its more common to target the smaller players because more significant players in business or all countries don’t like the small, innovative speedboats like Qatar is and also BREADHUNTER. We both were dominated by Goliaths, and we both are innovative and increasing rapidly. Within the last 30 years, Qatar's GDP has risen from 21 Bil. US$ to 340 Bil. US$ is also because the leaders, the Al T...