Petze, Petze ging in' Laden, wollte ein Stück Käse haben. Käse, Käse gab es nicht, Petze, Petze ärgert sich“: So heißt es in dem berühmten Kinderreim.
Und was hat das jetzt mir Social Media zu tun?
Digitale Detox schreitet voran, zumindest bei meinen Bekannten und den Leuten, die wirklich etwas zu sagen haben und Dinge global bewegen, wohingegen die Social Media Petze zunimmt.
Ja, der Zenit scheint langsam überschritten, Facebook, Xing und LinkedIn sind auf dem Abstieg, zumindest bei den Trendsettern.
Die Masse hingegen erfreut sich weiterhin dem Bashing von Andersdenkenden auf Social Media oder hat sich zu digitale ‚Petzen‘ entwickelt.
Ja, ich komme noch aus einer Generation wo ‚Petzen‘, man könnte Sie auch Denunzianten nennen, in der Pause dafür abgestraft wurden… und so lernten, nächstens die Sache anders anzugehen, als wegen Kleinigkeiten zum Lehrer oder zur Mamma zu rennen.
„Nänänä, er hat das gesagt oder jenes gemacht!“, unterstützt von aufregen Videos, Fotos oder Selfie Video Kommentaren, die alle Klicks generieren, jedoch nicht das jeweilige Problem an der Wurzel packen, scheint besonders auf Social Media nun an der Tagesordnung zu sein.
Wo sind die echten Männer geblieben (Sorry meine Idole waren nunmal John Wayne, Indiana Jones, Han Solo, Spartacus und Vito Corleone), die stillschweigend ein Problem gelöst oder sich im Morgengrauen im Park zum Duell getroffen haben? ;-)
Seit der Erfindung des Smartphones und von Social Media, undenkbar, ja es wird sogar noch schlimmer in unserer aufgeregten Gesellschaft.
Wir eilen von einem Aufreger zum nächsten, unsere Worte werden auf die Goldwaage gelegt und wehe ein Kommentar ist zu sarkastisch, dann kommt gleich die Nazi-, Gender-, Hater- Keule, die sogar Politiker und CXO’s dann zurückrudern lässt. Sie ziehen den Schwanz ein könnte man auch sagen.
Stellen Sie sich mal unser Sozialverhalten von 2021 in 1960 vor bei Mad Men vor. Einem Zeitreisenden aus den 60ties käme vieles einfach nur Irre vor und nicht als Fortschritt. Er käme vermutlich nicht mehr aus dem Lachen und Kopfschütteln heraus.
Wir sind zu Social Media Denunzianten geworden und zu Hysterikern, anstatt Herausforderungen und Diskussionen ruhig zu begegnen und den Kern eines Problems schnellstmöglich anzugehen, damit er gelöst wird.
Die Männlichkeit kam vielen Männern abhanden, denn sie haben sich zu weinerlichen Heulsusen entwickelt, deren einzige Waffe die Smartphone-Foto-Video Dokumentation und Beleidigt sein ist(das sag ich der Mama!), anstatt das Hirn einzuschalten, geistreich zu Kontern oder auch mal die Fäuste sprechen zu lassen. (Hilfe, der BREADHUNTER ruft zur Gewalt auf, womöglich auch noch gegen Kinderschänder, das geht ja gar nicht!) lol
Ja, das Internet und Social Media haben uns viele Fortschritte gebracht, aber gleichzeitig wurden unser Geist und unsere Gewohnheiten versklavt, wir wurden abhängig vom kurzen Dopaminkick und wesentliche Skills haben wir verlernt, weil sie Arbeit machen und anstrengend sind.
Ich meine hier Dinge wie das Denken, sich eine Meinung bilden, Dingen auf den Grund zu gehen, Recherchieren, viele Meinungen einzuholen aus guten Quellen, nicht aus der gleichen Bubble in der man lebt und auch mal krasse Meinungen einfach auszuhalten und stehen zu lassen, ohne Cancel Culture.
Der gesunde Menschenverstand bleibt draussen, denn sonst würden Aufregern wie die Tage in Leipzig in einem Hotel, als ein junger Mann wegen seiner Davidsternhalskette angefeindet wurde und dieser dann sofort seinen Social Media Click Chance witterte, heulend seine Opferrolle bekannt zu machen.
Was erwarten wir denn bitte, wenn wir im Osten Deutschlands pro Israel oder pro Middle East unterwegs sind? Das ist genauso, wie wenn ich in Bosnien eine serbische Bohnensuppe bestelle, nackt in Afghanistan in die Moschee gehe oder Kim Jong Un nicht applaudiere, wenn er gerade seinen Commodore C16 mit Datasette startet. Dann gibt es eben Konsequenzen, derer wir uns eigentlich bewusst sein sollten. Oder sind wir so naiv geworden? Haben so wenig Ahnung von der Welt?
Manchmal suchen diese Social Media Freundchen auf den Thrill um sich nachher als Opfer inszenieren zu können. Ja, eine ganze Industrie ist daraus erwachsen Dinge anzuprangern zu Demonstrieren, und eine Cancel Culture zu schaffen, wenn uns Dinge nicht passen oder wir zu sehr in die Tiefe bohren, um unlogisches zu Tage zu fördern, ja abstruse Ideen auf decken.
Natürlich sind viele Dinge nicht politisch korrekt, aber sie gibt es überall auf der Welt und ich finde es eher lächerlich, wenn eine Social Media Generation, die auch gerne mal provoziert, um danach die Opferrolle zelebrieren zu können, ja wenn diese Generation dann versucht sich mit Holocaust Opfern auf eine Stufe zu stellen oder eine künstliche Antisemitismus Debatte heraufbeschwört. Diese Debatte ist natürlich gerne gewollt, wenn es sich gegen unsere Freunde aus dem Osten(die Ossis) richtet, aber wehe wir bezeichnen die Palästinenser oder syrische Flüchtlinge als Antisemiten, dann schauen wir lieber weg und blenden die Thematik aus. > siehe WDR Journalistin von vor 2 Wochen…
Fakt ist, es gibt viele Kulturen auf der Welt und manche mögen sich nunmal nicht, seit Jahrtausenden übrigens ist as so und nicht erst seit es Facebook gibt, liebe Freunde! Damit müssen wir einfach leben. Punkt! Ja, auch Du GRETEL!
Wir erreichen Völkerverständigung nur durch Taten und gemeinsame Projekte zwischen den Kulturen, aber nicht durch Social Media Hysterie, Petzen und kurzweilige Postings, die am nächsten Tag schon wieder vergessen sind.
Die Jagd nach dem ständigen Aufregen, kann auch zur Sucht werden, anschließend nichts dagegen machen ist eben andererseits auch so schön bequem. Man reitet von einer Aufregungs Welle zur Nächsten, but please don’t fix it! Wir sind zu Smartphone Foto Junkies geworden, die viel dokumentieren und kommentieren, aber bitte nichts anpacken oder die Hände schmutzig machen.
Wie abhängig wir mittlerweile von Facebook, WhatsApp usw. geworden sind, haben wir auch diese Woche festgestellt, als 7-8 Stunden nix mehr ging, was Marky 7 Milliarden kostete. Dummgelaufen. Was haben Sie da gemacht? War es Ihnen egal oder sind Sie fast durchgedreht, weil nix weiter ging im Stream und auf WhatsApp?
Überlegen wir uns also Alternativen dazu, denn einen Plan B in der Tasche zu haben ist immer hilfreich. Der meinige ist eine Rückbesinnung auf die Zeit vor Social Media und die Reduktion von Medien.
Wer mich treffen will, kann mich anrufen oder eine Mail schreiben. Ende der Durchsage. Whats App, Telegram usw. sind seit Monaten abgestellt.
LinkedIn ist automatisiert zu 90%, aber natürlich schauen ich 3 x am Tag rein was so los ist und wie es um mein neues IPhone steht, können Sie hier lesen in diesem Blogartikel. :-)
Sicher mache ich täglich viele Video Calls mit Kandidaten, jedoch lieber koche ich abends mit Freunden bei ein paar guten Fläschchen Wein und Zigarren.
In diesem Sinne, bleiben Sie real, werden Sie wieder Sie selbst und kommen sie etwas runter von den Social Media Aufregern, die eigentlich keine sind. Kaufen Sie sich ein altes Telefon, wie im Bild oben und nehmen Sie Ihr Smartphone nur, wenn Sie unterwegs es dringend benötigen. ;-)
Nutzen Sie wieder Papier und ein gutes Notizbuch für Ihre Ideen.
Klinken Sie sich aus aus dem Stream, Sie verpassen sowieso nichts und wenn, dann können Sie es sowieso nicht ändern. Machen Sie Ihr Ding, langsam durchdacht und nicht als durchgedrehter, getriebener Smartphone Junkie.