Social Media hat uns eine Spaltung der Gesellschaft gebracht und uns zu Like-Robotern in einer Bubble gemacht
Entwickelt als vereinfachte Kommunikation und als News Ersatz vor 20 Jahren, vor 10 Jahren Mainstream geworden, so sind Social Media und das Internet nun ein Fluch, eine Maschine, die sich immer schneller dreht und die Spaltung der Gesellschaft unterstützt, ja sogar befeuert hat.
Doch was ist der Ursprung all dessen?
Richtig, die nicht qualifizierte und verifizierte Meinungsäußerung an die Masse.
Ein flüchtiger Blick auf die Headline und schon ist der Verfasser in eine Schublade gesteckt, abgestempelt und zum Hater deklariert. Clickbaits garantiert, Massenhysterie ebenfalls, Quote wird generiert und Fake News sind geboren.
Die Bewahrer von Tradition und akademischem Denken werden zu Hatern gemacht, wenn sie die allseits vorherrschende Dummheit kommentieren, persiflieren oder sarkastisch analysieren. Ganz einfach.
Wieso sind wir so geworden, dass wir uns nicht mehr Zeit nehmen, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen?
Weil es zu anstrengend ist und zu lange dauert?
Weil Horrormeldungen oder Aufreger besser sind, als vermeintliche Fakenews zu entkräften?
Weil wir süchtig nach Zuspruch und Bestätigung geworden sind, selbst wenn es eigentlich nichts zu berichten gibt?
Ich erinnere mich noch an meine ersten Studenten Jahre, als ich in Freiburg meistens nur so 2 pro Woche im Cafehaus war, weil mir damals schon auffiel, dass ich nach 2 Cafe Treffen, die 1-2 Stunden dauern konnten, eigentlich nichts mehr wirklich Neues zu erzählen hatte und erst wieder etwas lesen mußte, um neuen Stoff zu haben, über den ich reden konnte. Smalltalk war mir immer schon zuwider, dann rede ich lieber gar nicht.
Durch Social Media sind wir aber gewohnt immer und alles jederzeit zu kommentieren, selbst, wenn wir eigentlich erst 4 Bücher dazu lesen müßten, um eine solide Meinung zu einem Thema zu haben. Das ist aber erstmal viel Arbeit.
Außerdem scheuen wir uns davor, kritische Dinge wirklich anzupacken und zu diskutieren, auch weil sich gleich jemand beleidigt fühlt, der rhetorisch schwächer ist oder generell gerne lieber beleidigt ist. Ja wir haben eine Kultur des sich diskriminiert Fühlens geschaffen und manche NGO sieht es als ihre Hauptaufgabe, hinter jedem Spruch eine Diskriminierung zu entdecken, gegen die man vorgehen muss. Wir können nicht mehr deftig diskutieren ohne gleich als Hater bezeichnet zu werden oder verklagt zu werden. Ich habe dieses Theme eh schon in einem anderen Blogartikel bearbeitet zum Thema „Petzen“.
Was aktuell mit den Nichtgeimpften passiert ist auch nicht ok. Klar mag ich die Alu-Hut Spinner nicht, aber wir sollten jeden leben lassen, wie er mag, natürlich notfalls mit Einschränkungen oder Konsequenzen. Nur so kann jeder selber auch Verantwortung für sein Handeln übernehmen.
Wer sich nicht impfen lassen will, könnte zB. höhere Krankenkasse Beiträge bezahlen, wer geimpft ist und mitmacht, weniger.
Wenn ich keine Unfallversicherung habe, kann ich auch keine Invalidenrente beanspruchen. Wer nicht bei der Masse mitmacht, kann nicht trotzdem die Rosinen beanspruchen, aber genau das passiert aktuell.
Zum einen, weil manche Menschen völlig verwirrt sind durch Verschwörungstheorien , und niemandem und nichts mehr glauben, oder Fakten ausklammern, und zum anderen weil immer alles ok ist und man bloß kein Kollektiv sein will, ja jedes Individuum in der westlichen Welt das Recht hat sein eigener Bananenstaat zu sein. Lol, erklären Sie mal den Chinesen den Begriff Individuum, man wird sie nicht verstehen.
Im Westen hingegen ist alles ok, Tradition und Werte sind wurscht, Konsequenzen lieber nicht gewollt.
Ja, die Gesellschaft ist verweichlicht durch antiautoritäre Erziehung und den Neoliberalismus.
Wir sind wie Kinder geworden, die nicht mehr auf die Eltern hören, ja wie Teenager, die alles besser wissen, keine Verantwortung übernehmen wollen, aber trotzdem bei Mama und Papa im Haus wohnen und sich am Kühlschrank bedienen.
Es ist infantil Andersdenkende auf Social Media zu löschen, ihnen nicht zuzuhören oder sie zu diskriminieren, aber genau das passiert aktuell von Links. Wir halten keine anderen Meinungen mehr aus. Cancel Culture par Excellance.
Ich mag intelligente Gegner, die mir mit guten Argumenten Paroli bieten, auch wenn ich mir dann erstmal auf die Zunge beissen muss, um nicht wie Klaus Kinski zu reagieren, aber fetzige Diskussionen sind super. Es muss geistig weh tun und man muss sich fast gegenseitig an die Gurgel springen wollen a la Michel Friedmann’s TV Show und trotzdem am Ende zusammen ein Bier trinken können. Am Ende liegt die Wahrheit immer in der Mitte, zwischen Link und Rechts.
Leider gibt es kaum noch echte Gegner, weil Kritik und Tacheles ja im Neoliberalismus verpönt ist. Es gibt nur noch gegenseitige Zustimmung und Diskussionen mit Samthandschuhen, free Hugs am Anfang und am Ende. Ja, die Welt ist schön und rosarot und wenn wir uns so verhalten, dann bekommen wir wie im Buch EVERY von Dave Eggers Bonuspunkte in unserer App. Schön. :-)
Letztendlich wäre es mal an der Zeit, dass die Außerirdischen landen, weil dann würden alle Menschen wieder an einem Strang ziehen gegen die Aliens, ja Juden und Araber, Linke und Rechte, Grüne und AFD Politiker, Punker und Rocker, zusammen gegen die Monster kämpfen, die die Menschheit vernichten wollen. Das ist viel sinnvoller, als nur immer darauf zu warten, wann jemand „Jehova“ gesagt hat…
Momentan sind wir aber leider noch die „Volksfront von Judäa, NEIN, die judäische Volksfront, ähäää, nänänä !“. (Nicht verstanden? > dann Life of Brian schauen von Monty Python!)